
Acuña, Rosario de
1. November 1850, Madrid (Spanien) - 5. Mai 1923, Gijón (Spanien)
Rosario de Acuña war eine bedeutende spanische Schriftstellerin, Dramatikerin und Journalistin. Sie entstammte einer aristokratischen Familie und wurde früh als Vorkämpferin für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit bekannt. Bereits mit 25 Jahren feierte sie ihr Theaterdebüt Rienzi el tribuno (1876), das in liberalen Kreisen Beachtung fand. Ihre kritischen Artikel in Zeitungen wie Las Dominicales del Libre Pensamiento oder El Imparcial prangerten die Ungleichheit der Geschlechter an. Als Freidenkerin schloss sie sich 1886 der Freimaurerloge Constante Alona an. Ihr Drama El padre Juan (1891) – eine Kritik an der katholischen Kirche – löste einen Skandal aus; die Aufführung wurde verboten, woraufhin sie Madrid verließ. Ab 1910 lebte sie zurückgezogen in El Cervigón (Gijón). Ein Artikel über Studentenproteste gegen Frauen an der Universität Madrid („La jarca de la Universidad“, 1911) zwang sie zum Exil in Portugal. Dank eines Gnadenerlasses kehrte sie 1913 zurück. In ihrem Testament bekannte sie sich erneut zur Abkehr vom Katholizismus. Sie starb 1923 und wurde auf dem Zivilfriedhof in Gijón beigesetzt.